Das Piemont – am Fuße der Berge

Der Name Piemont leitet sich vom Italienischen Piede dei Monti, am Fuße der Berge ab und tatsächlich bestimmen mächtige Gebirgszüge das Landschaftsbild der Region: im Norden und Westen sind es die schneebedeckten Gipfel der piemontesischen Alpen, im Süden der Apennin und die Seealpen, denen die – allerdings nicht zu Piemont, sondern zu Ligurien gehörende – italienische Riviera ihr mildes Klima verdankt. Selbst unter Italien-Kennern ist das Piemont bis heute weitgehend ein touristischer Geheimtipp geblieben und eher bekannt für seine kulinarischen Köstlichkeiten: von edlen Barolo- und Barbera-Weinen über Trüffel und den Asti-Cinzano bis hin zu Nutella und den Überraschungseiern, die von Turin, der piemontesischen Hauptstadt aus ihren Siegeszug um die Welt antraten. Allein die piemontesische Küche würde schon einen Besuch der Region vollauf rechtfertigen, aber sie hat noch sehr viel mehr zu bieten. Die Hauptstadt Turin, der lange Zeit das Image als industriedominierte Fiat-Stadt und Anziehungspunkt für Arbeitsmigranten aus dem armen Süden Italiens anhaftete, strahlt heute mit ihren traditionsreichen Arkaden-Kaffeehäusern und –Boutiquen, ihrer weitgehend barocken Altstadt, ihren großzügigen, französisch anmutenden Avenuen und ihrem pulsierenden Nacht- und Kulturleben elegant-bürgerliches Flair aus. Viele halten das Turiner Barockensemble rund um die zentrale Piazza Castello für eines der schönsten Europas. Im Turiner Dom wird das angebliche Grabtuch Christi aufbewahrt (aber nur zu besonderen Anlässen Besuchern gezeigt), die Stadt beherbergt das zweitgrößte ägyptische Museum weltweit (übertroffen nur noch von dem in Kairo) und die piemontesische Dynastie der Savoyer, unter deren Herrschaft Turin von 1861 bis 1865 die erste Hauptstadt des wiedervereinten Italiens war, hinterließ vor den Toren der Stadt prachtvolle Schlösser wie Rivoli, Venaria Reale und Stiyrinigi. In der anmutigen Hügellandschaft im Südosten von Turin, rund um Asti und Alba mit ihren schönen mittelalterlichen Stadtkernen gedeihen die prachtvollen Rotweine Piemonts. Sie haben dort die Qual der Wahl zwischen vielen Gourmettempeln aber auch einfachen guten Trattorien und wenn Ihnen bei dem bloßen Gedanken an Trüffel das Wasser im Mund zusammenläuft, sind Sie genau richtig in Alba, dem „Trüffel-Mekka“, besonders während des alljährlichen Trüffelmarktes im Oktober. Unesco-Weltkulturerbe gibt es in den Sacri Monti, den heiligen Bergen zu bestaunen, ausgedehnten barocken Wallfahrtsstätten, deren schönste in Varallo 44 Kapellen über dem malerischen Lago d´Orta umfasst. Wer sich körperlich verausgaben will, kann in Fenestrelle die 4000 Stufen der steil einen Hügel hinaufragenden napoleonischen Festung erklimmen. Überhaupt lässt sich im Piemont sehr gut wandern, die majestätischen Alpentäler laden hierzu ein. Und wussten Sie, dass ein Großteil des malerischen Lago Maggiore in Piemont liegt? Auch zu den mondänen Seebädern der ligurischen Riviera ist es vom Piemont aus gar nicht weit. Sie sehen, im Piemont gibt es sehr viel zu entdecken und dabei haben wir Ihnen hier nur einige wenige seiner touristischen Highlights kurz vorgestellt. Wir würden uns riesig freuen, Ihnen diese wunderschöne und doch weitgehend unbekannte Region vor Ort näherbringen zu dürfen.